Seine Premiere feierte der Infinity EX37 bereits im letzten Jahr in Genf. Mit ihm will Nissan seine Luxusmarke auch im SUV-Segment in Europa etablieren. Das Potential dazu hat der dynamische Crossover jedenfalls, aber ob dies genügt, sich einen Platz auf Europas Edelschotterpisten zu sichern?
Im zweiten Halbjahr 2009 soll der Infinity EX37 nach Deutschland kommen. Wird von der neuen, kompakten und dynamischen SUV-Generation gesprochen, fällt sehr schnell der Begriff „Crossover“. Wirklich zutreffend beschreibt dieses Wort ein Auto nur selten, anders beim Infinity EX37.
Der Unterbau ist massiv wie bei einem ausgewachsenen Geländewagen doch die Karosserie wirkt leicht und dynamisch, wie die eines Coupés und das Interieur lässt Limousinen-Feeling aufkommen. Zum kräftigen Unterbau wirkt die flache Frontpartie geradezu wie eine Antithese. Die Seitenlinien fließen zum abfallenden Heck, als würde es darum gehen, es der Silhouette eines Coupés gleichzutun.
Der Innenraum wird dem Anspruch einer „Beinahe-Limousine“ mehr als gerecht. Die Materialien sind hochwertig und auch die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Das Design ist gefällig und Holz und Aluminium sorgen für die nötigen Akzente. Der japanische Autohersteller Nissan hat wohl konkrete Vorstellungen von dem, was man in Europa von seiner Luxusmarke erwarten würde.
Was die Motorleistung betrifft, schießt der Infinity EX37 gemessen an der Konkurrenz ein wenig über das Ziel hinaus. Mit 320 PS hat der 3.7-Liter-Sechszylinder ganze 50 Pferdestärken mehr als der Mercedes GLK. Ein V6- Diesel ist zur Markteinführung ebenfalls geplant. Beide Motoren sollen die Euro-5-Norm erfüllen.
Unglücklicherweise hat Nissan beim Infinity EX37 das Augenmerk zu sehr auf Sportlichkeit ausgerichtet. Zwar donnert er in 6,4 Sekunden von Null auf 100 km/h, aber der Preis dafür ist hoch. Das maximale Drehmoment von 360 Nm liegt erst bei 5.200 Touren an und will man die vollen 320 PS auf den Asphalt bringen, so muss man das Aggregat auf 7.000 Umdrehungen bringen. Ein Durchschnittsverbrauch von unter 11 oder 12 Litern ist da illusorisch. Hier sollte Infinity unbedingt etwas nachbessern.
Besser konzipiert zeigt sich da das Fahrwerk des Infinity EX37. Kein Schwanken, kein Schaukeln, straff und komfortabel; will man tatsächlich die Sportlichkeit des SUVs ausnutzen, so steht dem das Fahrwerk beileibe nicht im Wege.
Wenn es um den Anschaffungspreis geht, so ist Infinity definitiv am europäischen SUV-Markt angekommen. Mit runden 46.000 Euro ist er gut dabei, irgendwo zwischen Audi Q5, BMW X3 und Mercedes GLK.