Echte Geländewagen und weichgespülte SUVs

Ein USA-Urlaub vor kurzer Zeit hat bei mir alle Vorurteile ausgeräumt. Ich war nämlich naiv genug, die Anekdoten über protzige SUVs vorerst zu verwerfen und meinen Glauben an das menschliche Gespür für Qualität aufrecht zu erhalten.

Dabei lag ich vollkommen falsch, denn vielen Leuten scheint ein möglichst glamourös gestaltetes Spielzeugauto wichtiger zu sein als ein echter Geländewagen gleichen Formats. Dass man mit vielen dieser SUVs im Ernstfall nicht weit kommen würde, scheint dabei völlig gleichgültig zu sein. Die immensen Kosten mitunter nutzloser Extras fallen dabei ebenso unter den Tisch wie ein in keinster Weise zu rechtfertigender Benzinverbrauch.

Da lobe ich mir die wenigen Hersteller, die sich dem allgemeinen Schrei nach diesen billigen Geländewagen-Attrappen noch nicht ergeben haben. Zu gerne würde ich einen SUV bei einem Härtetest in der Wüste oder im Berggelände dabei zusehen, wie er sang- und klanglos die weiße Fahne hissen muss. Einige der von mir gesichteten Wagen wirken rein optisch so instabil, dass sie wohl nicht einmal zu einem ordinären Abschleppmanöver in der Lage wären.

Zum Glück haben die etablierten Modelle auf dem Geländewagen-Sektor eine weltweite Abnehmerschaft, die sich von Augenwischerei nicht beeindrucken lässt. Mögen sie auch nicht so prunkvoll aussehen, so bieten sie mir doch vor allem solide Qualität für mein Geld. Wenn ich mit meinem Geländewagen dann einmal ein Problem habe, muss ich mich in der Werkstatt wenigstens nicht auslachen lassen.

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